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Mit der Vier-Tage-Woche die CO2-Emissionen um 20 Prozent reduzieren: Thema des Sohn@Sohn-Newsletters – Anregungen für @hubertus_heil und @BMWK_Econ #ZukunftPersonal

Die Vier-Tage-Woche, ein Modell, bei dem die Mitarbeiter vier Tage arbeiten und drei Tage frei haben, bei gleichbleibendem Gehalt, ist nicht neu. Allerdings wurde sie bis vor kurzem als unpraktisch und sogar utopisch betrachtet. Die Vorstellung, dass weniger Arbeitszeit zu mehr Produktivität führen kann, schien paradox. Und doch zeigen immer mehr Studien und Berichte von Unternehmen, die sich für dieses Modell entschieden haben, dass dies tatsächlich der Fall sein könnte.

Ein leuchtendes Beispiel für die Wirksamkeit dieses Modells ist Microsoft Japan, das in einem Sommer einen Probelauf der Vier-Tage-Woche durchführte und dabei eine beachtliche Produktivitätssteigerung von 40 Prozent verzeichnete. Noch bemerkenswerter war die Tatsache, dass trotz der Reduzierung der Arbeitszeit um 20 Prozent der Stromverbrauch um 23 Prozent und der Papierverbrauch um fast 60 Prozent gesenkt wurde.

In Neuseeland führte das Unternehmen Perpetual Guardian ein ähnliches Experiment durch, das ähnlich beeindruckende Ergebnisse lieferte. In dem achtwöchigen Testlauf berichteten die Mitarbeiter von einer verbesserten Work-Life-Balance, einer höheren Jobzufriedenheit und geringerem Stress. Angesichts dieser positiven Ergebnisse entschied sich das Unternehmen, das Modell dauerhaft zu übernehmen.

Neben den Vorteilen für die Mitarbeiter und die Unternehmen gibt es einen potenziellen Beitrag zum Umweltschutz. Ein Bericht der britischen Thinktank Autonomy hat gezeigt, dass die Einführung einer Vier-Tage-Woche die CO2-Emissionen um 20 Prozent reduzieren könnte, indem weniger gependelt wird und die Büroinfrastruktur weniger genutzt wird. Ding-Dong. Das entspricht in etwa meinen Berechnungen zu den Vorteilen von Homeoffice-Tätigkeiten.

Jeder nicht gefahrene Kilometer entlastet den Verkehr, senkt die Emission von klimarelevanten Treibhausgasen um 141 Gramm pro Personenkilometer. In der Pandemie ist untermauert worden, dass fast jeder zweite Arbeitsplatz dezentral organisiert werden kann – mit mobilen Arbeitsplätzen, im Homeoffice, in Coworking-Spaces und Workation. Gehen wir im Optimum davon aus, dass wir die gefahrenen Kilometer halbieren können, wie in der Pandemie, dann kommen wir auf ein Einsparungspotenzial von 180 Milliarden Kilometer. 141 Gramm = 0,141 Tonnen. 180 Milliarden x 0,141 Tonnen = 25.380.000 Tonnen.

Also knapp 26 Millionen Tonnen klimarelevante Treibhausgase können jährlich eingespart werden, wenn wir die Arbeit dezentraler gestalten. Ohne Abgaben, ohne Gesetze, einfach durch intelligente Organisation der Arbeit.

Beim Gebäudemanagement ist ein ähnlicher Effekt zu erwarten, wie Samir Ayoub auf der Fachmesse Zukunft Personal darlegte:

“Für jede Aufgabe immer nur denselben Ort zu nutzen, unterstützt die Menschen nicht bei der Arbeit. Auch ist eine solche Arbeitsweise weder wirtschaftlich noch nachhaltig. Für beides ist die Flächennutzung zu hoch. 30 Millionen Wissensarbeiter nutzen im deutschsprachigen Raum rund 750 Millionen Quadratmeter Bürofläche. Das entspricht der 15-fachen Fläche des Stadtgebiets von Köln. Bedenkt man zudem, dass rund 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen durch die Bau- und Immobilienwirtschaft verursacht werden, wird erkennbar, dass eine effiziente Raumnutzung unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten geboten ist. Nimmt man die weltweit steigenden Miet- und Immobilienpreise in Ballungsräumen hinzu, kann auch an den wirtschaftlichen Vorteilen flexibler und effizienter New-Office-Strategien kein Zweifel bestehen”, erläutert Ayoub.

Die Vier-Tage-Woche ist dabei nur ein Hebel, um das sehr schnell zur Entfaltung zu bringen.

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Siehe auch: Arbeit, Gebäude, Berufsverkehr und Ernährung: Wie man die CO2-Emissionen halbieren kann – Empfehlungen für Minister Robert Habeck #ZukunftPersonal in Stuttgart #ZPSüd

Über den Autor

gsohn
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsblogger, Livestreamer, Moderator, Kolumnist und Wanderer zwischen den Welten.

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