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ifo Institut: Rezession milder als erwartet – @gsohn prognostiziert für 2023 ein Wachstum von 0,55 Prozent

Bei den Konjunkturprognosen wird die Halbwertzeit wohl auch immer kürzer und rangiert auf dem Niveau von Börsen-Analysten: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist. Aber das ist ja ein Dauerbrenner auf ichsagmal.com. Jedenfalls werde die erwartete Winterrezession milder ausfallen als bislang erwartet. Das meldet das ifo Institut in München. Demnach wird die Wirtschaftsleistung 2023 nur um 0,1 Prozent schrumpfen. Im Herbst erwarteten die Forscher noch minus 0,3 Prozent.

Wenn solche präzisen Zahlen kommuniziert werden, könnte der Wert auch bei 0,55 Prozent liegen. Das ist jetzt mal meine Schätzung für 2023. Einfach so.

Auch für das ablaufende Jahr 2022 hat das ifo Institut die Prognose zum Anstieg der Wirtschaftsleistung angehoben: auf plus 1,8 Prozent von zuvor plus 1,6 Prozent. „Insbesondere das dritte Quartal 2022 war mit plus 0,4 Prozent viel besser als gedacht. In den beiden Quartalen des Winterhalbjahres 2022/23 schrumpft das Bruttoinlandsprodukt zwar, aber danach geht es wieder aufwärts“, sagt der Leiter der ifo-Prognosen, Timo Wollmershäuser. Im Jahr 2024 wächst die Wirtschaft dann wieder mit 1,6 Prozent.

Die Inflationsrate wird von 7,8 Prozent in diesem Jahr auf 6,4 Prozent im kommenden Jahr sinken. Beide Zahlen sind deutlich niedriger als noch im Herbst angenommen, weil sie nun die Strom- und Gaspreisbremse berücksichtigen. Für 2024 erwartet das Institut 2,8 Prozent. Der hohe Preisauftrieb werde vor allem im Winterhalbjahr die verfügbaren Realeinkommen der privaten Haushalte sinken lassen und damit die Konjunktur abkühlen. Erst ab der zweiten Jahreshälfte dürften die Einkommen im Verlauf wieder stärker zulegen als die Preise und damit der private Konsum an Fahrt aufnehmen.

Das nehme ich nicht an. Schon das Weihnachtsgeschäft wird deutlich besser laufen als von HDE und Co. angenommen. Wieder einmal wird die Inlandsnachfrage zum Stützpfeiler der Konjunktur, ähnlich wie 2008.

Die Kurzarbeit dürfte im Winterhalbjahr vorübergehend wieder ansteigen, so das ifo Institut. Gleichzeitig wird der Beschäftigungsaufbau weitestgehend zum Erliegen kommen und erst im weiteren Prognosezeitraum wieder schleppend in Gang kommen. Der Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen dürfte sich von etwa 554.000 im Jahr 2022 auf 77.000 im Jahr 2023 und 80.000 im Jahr 2024 verlangsamen. Die Arbeitslosigkeit wird im kommenden Jahr voraussichtlich um 84.000 Personen steigen und im Jahr 2024 wieder um 117.000 sinken. Die Arbeitslosenquote steigt damit von 5,3 Prozent im laufenden Jahr auf 5,5 Prozent 2023 und sinkt wieder auf 5,3 Prozent 2024. Bei allem wird unterstellt, dass es in den kommenden beiden Jahren zu keiner Gasmangellage kommt.  

Wie die Schätzungen so auseinandergehen:


Kehrt der Optimismus zurück, werden diese Gelder dann auch wieder für Investitionen genutzt.

Über den Autor

gsohn
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsblogger, Livestreamer, Moderator, Kolumnist und Wanderer zwischen den Welten.

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