
Es ist schon ein Trauerspiel, was sich die Familienministerin Franziska Giffey (SPD) und die FU Berlin leisten.
Der Tagesspiegel hat das gut zum Ausdruck gebracht: “Bei der Verleihung des Doktorgrades handelt es sich um einen Verwaltungsakt, den nur die ausstellende Behörde – also die FU – zurücknehmen kann. Giffeys Ankündigung entbindet die FU also nicht davon, die Arbeit zu prüfen.”
Und wenn sich dann herausstellt, dass der Doktorgrad zu Unrecht verliehen wurde, muss die Familienministerin von ihrem Amt zurücktreten.
Interessant dürfte die Vorgehensweise der FU Berlin sein. Wird ein Überprüfungsverfahren eingeleitet, müsste wieder der Promotionsausschuss am Otto-Suhr-Institut eingeschaltet werden, wo Giffey 2010 promoviert wurde. “Die Vorsitzende des Promotionsausschusses ist Tanja Börzel, Giffeys Doktormutter”, schreibt die FAZ.
“Sollte es wirklich wahr sein, dass die Doktormutter Tanja Börzel selber über die Besetzung der Promotionskommission mitentschied und dafür mit ihr verbundende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berief, wäre das jedenfalls ein mittelschwerer Skandal. Gerade in diesen Pandemiezeiten singt die Wissenschaft immer das hohe Lied der Glaubwürdigkeit und der Transparenz. Die FU ließ bislang beides vermissen.”