Stresstest für Deutschland bei strategischen Gütern: Fördermittel nur, wenn Unternehmen diversifizieren? @BMWK @GrimmVeronika

46 Rohstoffe werden in einer Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young im Auftrag der Bundesregierung als „strategisch“ eingestuft, weil sie große Bedeutung für die Produktion wichtiger Güter haben, etwa Lithium für die Batterieproduktion, berichtet das Handelsblatt. „Bei 39 dieser Rohstoffe sei Deutschland von Importen abhängig und es liege ein ‚erhöhtes Versorgungsrisiko‘ vor. Dieses Risiko will das Bundeswirtschaftsministerium mithilfe tiefgehender Vorgaben verringern. Die Regierung müsse durch ‚Stresstests‘ gemeinsam mit den Unternehmen die ‚konkreten Flaschenhälse identifizieren‘. Unternehmen mit besonders kritischen Lieferketten würden verpflichtet, darzulegen, wie sie mit den Risiken umgehen wollen. Darüber hinaus sei es eine Option, Förderprojekte des Bundes grundsätzlich daran zu koppeln, ob sich die bewerbenden Firmen um die Diversifizierung ihrer Lieferketten kümmern. Zudem soll die Wirtschaft animiert werden, mehr Rohstoffe einzulagern, um für Lieferstopps gewappnet zu sein. Dafür schlägt das Wirtschaftsministerium vor, Rohstoffe nicht beim Import mit Zöllen und Steuern zu belegen, sondern erst, wenn sie aus den Lagern entnommen werden“, erläutert das Handelsblatt.

Wird das reichen? Wird es auch einen verstärkten Rohstoff-Abbau in Deutschland geben? Also etwa eine Renaissance des Bergbaus? Antworten von Professorin Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung:

Wie schaut es mit der Abhängigkeit von China aus?

Die globalen Ressourcen wiederum betragen mehr als das 1000-fache der derzeitigen Produktion, hat der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags in einem Gutachten festgestellt. Der Abbau in vielen Ländern mit großen Vorkommen fände aber kaum statt. Aus Brasilien etwa kämen kaum seltene Erden, obwohl dort jährlich bis zu 22.000 Tonnen abbaubar wären.

„Das Bundeswirtschaftsministerium bekennt sich im Strategiepapier zum Ziel der EU-Kommission, den Einsatz von recyceltem Material von derzeit zwölf Prozent bis 2030 zu verdoppeln. Bei etablierten Recycling-Verfahren wie bei Eisen, Kupfer oder Aluminium schlägt das Ministerium vor, den Einsatz von wiederverwendetem Material anhand spezifischer Quoten vorzugeben“, berichtet das Handelsblatt.

Darüber diskutieren wir ja im Januar.

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