
“Vielen vielen Dank, lieber Gunnar Sohn! Über die Sehnsucht, einem zentralen Begriff, ja Kernpunkt der heute leider meist missverstandenen, mindestens aber banalisierten Romantik haben Ottavia Maria Maceratini und ich schon oft gesprochen, so auch am Vorabend der Veranstaltung, als wir zusammen mit meinem Mann in Rolandseck beim Essen zusammensaßen. Wenn sie uns jeweils erfüllte und auch unser Handeln leitete, wäre vieles anders”, so reagierte Dr. Ingrid Bodsch, Projektleiterin des Schumann-Netzwerks, auf meinen kleinen Mitschnitt des Gesprächskonzerts. Ulrich Bumann, langjähriger Feuilleton-Chef des Bonner General Anzeigers, befragte die Künstlerin vor den musikalischen Darbietungen aus dem Werken von Beethoven, Chopin, Schumann und Liszt. Die Pianistin sagte einige sehr nachdenklich stimmende Sätze zur Coolness-Manie der Leistungsgesellschaft. Alles muss ja irgendwie cool wirken, distanziert und aufgesetzt. Ein Blick in Instagram genügt, um das zu erkennen.
Maceratini hofft, dass ein anderer Begriff in Mode kommt. Statt Coolness wünscht sie sich Sehnsucht. Das Wiederfinden des eigenen Herzens.
Es geht dabei nicht um eine frömmelnde, mittelalterfixierte und deutschtümelnde Romantik. Eine andere Romantik ist essentiell. Sie grenzt sich von seelenloser Technokratie und Blendwerk ab. Sie ist phantastisch, imaginär, überschwenglich, abgründig und leidenschaftlich. Es war ein leidenschaftlicher Abend.
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