Dass die amtierenden Länderchefs in Ba-Wü und Rheinland-Pfalz das Rennen machen, ist jetzt keine super Überraschung. Auch dass die Union Federn lassen musste wegen der Masken-Affäre, war absehbar. Was wird sich für die Bundestagswahl dadurch ändern? Bis zum September werden wohl CDU und CSU wieder fester im Sattel sitzen. Die Impfungen bekommen sie in den nächsten Monaten in den Griff, die Konjunktur zieht wieder an, Corona-Testungen laufen wie warme Semmeln und im Außenhandel erweisen sich China und die USA als Lokomotiven. Die Bundestagswahl im Sommer wird vor allem für den CDU-Bundesvorsitzenden ein Vorteil sein. Die Sonntagsfrage wird sich wieder bei 37 Prozent für die Union einpendeln und auch die Grünen bleiben stabil bei 20 Prozent. Im Ergebnis bekommen wir eine schwarz-grüne Koalition. Nicht Wunsch, sondern Prognose.
Was folgt jetzt für die nächsten Monate für CDU und CSU? Ich gehe davon aus, dass Armin Laschet als Kanzlerkandidat nominiert wird. Bayerische Kandidaten haben es schwer in Deutschland. Auch Söder wäre bundesweit nur schwer durchsetzbar. Deshalb die Frage, mit welchem Plan Laschet jetzt die nächsten Monate gestalten wird. In der FAZ schrieb er:
„30 junge Unionsabgeordnete um Nadine Schön und Thomas Heilmann haben gezeigt, wie das gehen kann. Selbstkritisch sind sie in den Diskurs gegangen, haben Expertise eingeholt und mutig neue Ideen ausgelotet. Dabei haben sie sich vom Reflex befreit, zuerst Machbarkeit und Mehrheitsfähigkeit innerhalb der eigenen Reihen zu prüfen. Herausgekommen ist ihr Buch ‚Neustaat‘, indem sie ganz konkrete Antworten geben, wie wir unser Land im Zeitalter der Digitalisierung voranbringen können. Freiheit und Weitsicht sind Grundvoraussetzung für neue Ideen, für echten Wandel. Mein Ziel ist, dass Beispiele wie dieses Schule machen und sich die CDU wieder stärker als politische Ideenschmiede versteht.“
Dann schreibt Laschet: „Wir müssen die Rahmenbedingungen schaffen für weltweit beachtete Spitzenforschung, für neuen Gründergeist und innovatives Unternehmertum. Gründer brauchen Rückenwind, um ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen, die schwierige Startphase durchzustehen und langfristig erfolgreich zu sein. Deshalb müssen wir bürokratische Hürden abbauen. Dazu gehört auch ein besserer Zugang zu Wagniskapital. Dies gelingt vor allem dann, wenn Kapitalgeber Anreize haben, in junge Unternehmen zu investieren. Wir brauchen mehr Möglichkeiten der Mitarbeiterbeteiligung, damit es für kluge Köpfe attraktiver wird, sich in jungen Unternehmen zu engagieren. Kurzum: Deutschland muss zu einem lebendigen und vielfältigen Biotop für forschungsgetriebene Start-ups und Gründer werden. Auch unsere Familienunternehmen, der Mittelstand und das Handwerk brauchen mehr denn je bessere Rahmenbedingungen und unsere Unterstützung. Aber Unterstützung heißt aus unternehmerischer Perspektive Freiraum. Wir brauchen keine staatlichen Kümmerer, die Unternehmern Geschäftsmodelle empfehlen. Die Diskussionen über mögliche Steuererhöhungen zur Deckung der Pandemiekosten sind grundfalsch. Sie offenbaren nur die unternehmer- und wirtschaftsfeindliche Haltung bei vielen unserer politischen Mitbewerber. Wer Unternehmer in dieser schwierigen Zeit zusätzlich belastet, vernichtet Arbeitsplätze und Existenzen und entzieht gerade die Liquidität, die durch die Überbrückungshilfen und Konjunkturprogramme doch gerade erst bewahrt werden sollte.“
Ich würde dazu gerne weitere Live-Interviews führen. Auch mit den Grünen, mit der FDP und der SPD. Diese Parteien werden im Herbst zu betrachten sein, wenn es um die neue Bundesregierung im Herbst geht. Mich interessiert da eher die sachpolitische Dimension.
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