Nun ist er fertig, der Band „Schöpferische Zerstörung und der Wandel des Unternehmertums – Zur Aktualität von Joseph A. Schumpeter“

Seit vielen Jahren ist der in Österreich geborene Ökonom Joseph A. Schumpeter in aller Munde. Die Bezüge auf ihn sind allerdings keineswegs einheitlich. Viele von jenen, die für künftige gesellschaftliche Entwicklungen den Schwerpunkt weiter einseitig in technischen Innovationen suchen, propagieren Schumpeter als deren wichtigsten Verfechter.
Natürlich haben Innovationen, hat die Durchsetzung neuer Kombinationen, die „schöpferische Zerstörung“, wie Schumpeter das in seinem Werk „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ nannte, auch etwas mit technischen Veränderungen zu tun. Aber die bloße technische Erfindung ist noch keine ökonomische Innovation. Und vor allem war Schumpeter nicht nur Ökonom, sondern ein umfassender Gesellschaftstheoretiker. Gegenüber den Fortschrittstheoretikern seiner Zeit war er willens und in der Lage, die Probleme, Schwächen und Risiken der kapitalistischen Entwicklung herauszuarbeiten, darunter die Erosion des ursprünglichen Unternehmertums. Darum geht es in dem von Hans Frambach, Norbert Koubek, Heinz D. Kurz und Reinhard Pfriem herausgegebenen Band „Schöpferische Zerstörung und der Wandel des Unternehmertums – Zur Aktualität von Joseph A. Schumpeter
er Band liefert ebenso repräsentative wie vielfältige Sichtweisen.

Inhalt:

Lambert T. Koch: Von Schumpeter lernen – Geleitwort 1. Innovationen und wirtschaftliche Entwicklung

Heinz D. Kurz: Die Durchsetzung neuer Kombinationen, schöpferische Zerstörung und die Rastlosigkeit des Kapitalismus. Zur Aktualität Joseph A. Schumpeters

André Reichel: Die Neuerfindung des Neuen. Soziale Innovationen in kollaborativen Innovationsprozessen

Birger P. Priddat: Schumpeter und die modernen Marktdynamiken

Jörg Freiling, Ekaterina Brandtner: Dominante Logiken – Barrieren oder Wegbereiter für Schumpeters „schöpferische Zerstörung“?

Norbert Koubek, Hermann Sebastian Dehnen, Jan Hendrik van Dinther: Schwellenländer in der Weltwirt- schaft. Von der Doppel-Triade zur Doppel-Helix

Bettina Kieselbach, Marco Lehmann-Waffenschmidt: Strategien zur schöpferischen Vermeidung von Monopolen in innovativen Branchen – eine neo-Schumpetersche Fallanalyse des Digitalisierungsprozesses in Sachsen

Marlies Schütz, Rita Strohmaier, Stella Zilian: Vom Datenkapitalismus zum Datensozialismus? Zur Bedeu- tung der Werke J. A. Schumpeters und T. B. Veblens in Zeiten des digitalen Wandels

Christine Volkmann, Wolfgang Kuhn: Elektrisches Licht und Taschenlampen: historische und gesellschaftliche Dimensionen eines innovativen Phänomens

Geschichte und Zukunft des Unternehmertums

Hans Frambach: Der Schumpetersche Unternehmer in der Geschichte des ökonomischen Analyse

Lars Hochmann: Lebendiges Unternehmertum als revolutionärer Entwurf. Versuch einer radikalen Ökonomik im Zeitalter digitaler Revolutionen

Uwe Schneidewind, Annika Rehm: Unternehmen als strukturelle Kraft. Vom schöpferischen Zerstörer zum konstruktiven Schöpfer

Klaus Fichter, Karsten Hurrelmann: Climate Entrepreneurship. Von der schöpferischen Zerstörung zur Schöpfung gegen Zerstörung – Unternehmertum in Zeiten des Klimawandels

Ulrich Braukmann, Daniel Schneider, Dominik Bartsch:

Youth Entrepreneurship Education und ihr Potential für eine (Re-)Vitalisierung des Schumpeterschen Un- ternehmertums in Deutschland

Stephanie Birkner, Lisa Heinrichs: Eine Frage der Zeit? Eine feministisch motivierte Reflexion der historischen Bedingtheit des Schumpeterschen Gedankengutes zum Unternehmertum

Gesellschaftstheoretische Dimensionen in Schumpeters Werk

Reinhard Pfriem: Ökonomik als Gesellschaftswissenschaft. Zukunftsfähigkeit und Grenzen des Sozialökonomen Joseph A. Schumpeter

Lutz Becker: Schumpeters blinder Fleck. Das Spannungsfeld zwischen Markt und Unternehmer im Zeichen der Plattform-Ökonomie

Richard Sturn: Kapitalismus, Populismus, Demokratie

Harald Hagemann: Schumpeter und die Weltwirtschaftskrise: Die Vorzüge schlechter Zeiten oder eine pathologische Depression?

Lars Immerthal: Dionysische Störungen. Ein Kommentar zur Her- und Zukunft der Metapher der‚schöpferischen Zerstörung’

Eberhard K. Seifert: Schumpeter über Marx als Ökono- men. Theoriegeschichtliche Anmerkungen zu seiner Kritik der Arbeitswerttheorie in ‚Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie’

Gunnar Sohn: Wenn Volkswirtschaften in Routine ersticken. Schumpeters soziologische Analysen in seiner Bonner Zeit

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