
Was die Amazon-Doku-Serie über das Boulevard-Blatt des Springer Verlages so alles offenbart: Vor allem sehr viel Einzelmeinung-“Empirismus” in der Corona-Krise. Da wird aus dem Stegreif irgendetwas behauptet und fließt dann tatsächlich in die Berichterstattung ein. So fordert der Bild-Chef von der Kanzlerin bei ihrer ersten großen Rede zur Pandemie und den notwendigen Beschränkungen klare Kante zu China. Logik von Julian Reichelt:
Der Staat China sei Schuld an der Ausbreitung des Virus und niemand sonst: Kein chinesisches Unternehmen dürfe in den nächsten zehn Jahren in Deutschland irgendein Unternehmen auf dem Grabbeltisch der Krise zum Spottpreis erwerben. Schließlich haben die Chinesen uns das ganze Debakel eingebrockt. “Wir werden Gesetze schaffen, die das verhindern”, so der Formulierungsvorschlag von Reichelt für Angela Merkel.
Das hätte sie sagen müssen. Deutsche Unternehmen werden nicht in die Hand der Leute fallen, die uns das Corona-Virus beschert haben. “Versprochen. Wir werden auch dafür sorgen, dass wir wettbewerbsfähig bleiben und Air China nicht größer wird als die Lufthansa. Versprochen.” Das hätte Merkel formulieren müssen, so Reichelt. Zudem müsse den Chinesen jetzt die Rechnung für die Folgen der Pandemie präsentiert. So sieht der kettenrauchende Bild-Macho die Welt.
Er würde uns mit seinen geopolitischen Kenntnissen in ein volkswirtschaftliches Fiasko drücken. Das macht die Analyse von Professor Hermann Simon im #NextTalk-Gespräch deutlich: