
Europaabgeordneter Axel Voss wertet Kritik an Urheberrechtsreform als bösartig – die Verleger blasen ins gleiche Horn
Die Spitzenverbände der deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, BDZV und VDZ, kritisieren scharf das Vorgehen der beiden Mitglieder der deutschen Bundesregierung, Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) und des für Luft- und Raumfahrt zuständigen Koordinators der Bundesregierung, Thomas Jarzombek (CDU).
“In einem an die Mitglieder des Europäischen Parlaments gerichteten Brief behaupten die beiden Unions-Politiker, dass der Koalitionsvertrag der deutschen Bundesregierung eindeutig gegen das Leistungsschutzrecht für Presseverlage spreche. Bär und Jarzombek fordern die EU-Parlamentarier in dem auch von weiteren Netzpolitikern unterzeichneten Schreiben auf, in der nächsten Plenarwoche gegen die von der eigenen EVP-Fraktion maßgeblich mitverhandelten Urheberrechtsreform zu stimmen”, heißt es in der Pressemitteilung der Lobbyisten.
VDZ-Geschäftsführer Stephan Scherzer hält das Ganze gar für einen besonders “unverfrorenen Manipulationsversuch”, die EU-Parlamentarier auf der Grundlage unzutreffender Informationen zu einem bestimmten Abstimmungsverhalten zu veranlassen. Die einseitige und unzutreffende Argumentation von Frau Bär und Herrn Jarzombek sei ein Schlag ins Gesicht der freien Presse.
Die Hauptgeschäftsführer von BDZV und VDZ bitten die Bundeskanzlerin mit ihrem Eil-Brief, der heute dem Bundeskanzleramt übergeben wurde, um eine Klarstellung des Sachverhalts (die hat wohl heute andere Probleme).
Der offene Brief der Netzpolitiker wird allerdings völlig verzerrt in dieser Pressemitteilung dargestellt. Siehe dazu die Meldung auf ciokurator.com: ALLES NUR FAKE NEWS, HERR VOSS? NETZPOLITIKER VON UNION, SPD UND FDP LEHNEN EU-COPYRIGHT-REFORM AB
Es wird dazu sicherlich noch eine Replik geben – vielleicht sogar als Livestream. Haltet Euch in morgen oder am Mittwoch bereit.
sind das (in Großteilen) die gleichen Verleger, die sich mit aller Kraft gegen den Mindestlohn bei Zeitungsausträgern gewendet haben, weil durch einen zu hohen Zustellungspreis der Umsatz bei Abonnements einbrechen würde und damit die grundgesetzlich verankerte Meinungsfreiheit gefährdet sei?
Dass man Zeitungen auch noch am Kiosk kaufen kann oder dass man die Kosten des Austragens quersubventionieren kann, darauf kam wohl keiner der Herren. Lieber die Austräger mit Mini-Gehältern weiter austragen lassen und auf den Staat hoffen, der dann aufstockt!
Sind das “die”?
Sollen sie doch ihre “Presseerzeugnisse”, ganz klassisch DRUCKEN und mit Zeitungsjungen austeilen: “EXTRABLATT, EXTRABLATT, EXTRABLATT!” Dann werden wieder klassische Zeitungspressen eingeführt und die Internetleitung gekappt. Und schon gibt es keine Probleme mehr mit dem Upload.