
Homeoffice wurde und wird in der Corona-Krise zum „neuen Normal“ und mobiles Arbeiten plötzlich salonfähig. So steht es in einer Bertelsmann-Studie zum Thema Coworking auf dem Land.
“Das Virus zwang Unternehmen jeder Größe, Neues auszuprobieren und Lösungen für die Weiterführung der täglichen Arbeit herbeizuführen….”
Es bietet sich Gelegenheitsfenster für das Coworking-Modell im ländlichen Raum. “Denn wenn zunehmend Angestellte Coworking-Angebote nutzen, kommt Unternehmen als regelmäßigen Mieter:innen von Coworking-Arbeitsplätzen eine neue Bedeutung zu”, so die Studien-Autoren der Stiftung.
Die räumliche und auch die zeitliche Verteilung der Arbeit werde sich langfristig an den in der Krise neu etablierten Standards orientieren.
“Dem Vorurteil, dass die weitgehend isolierte Art des Arbeitens zu verminderter Arbeitsleistung führe, begegnen 78 Prozent der befragten Expert:innen, indem sie sagen, dass im Home/Mobile Office mindestens gleich viel, wenn nicht sogar mehr gearbeitet würde.” Homeoffice sei gekommen um zu bleiben, darin sind sich einerseits zahlreiche Studien einig, andererseits stellen sich bereits während der Krise große Arbeitgeber:innen darauf ein – beispielsweise Siemens macht Homeoffice in Zukunft für 140.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich.
Was bedeutet das für die Zukunft des Coworkings im ländlichen Raum? “Gerade Pendler:innen werden stets als die große Zielgruppe gesehen, deren Erschließung Coworking auf dem Land aus der Nische holen und zu einem lohnenden Geschäftsmodell machen würde. Und so gleichzeitig erst wirklich die transformative Macht der mobilen Arbeit freisetzen würde, die auch vielen ländlichen Gründer:innen eine wichtige Motivation zu ihrem Unterfangen gibt: Wenn weniger Menschen in die Städte pendeln, bedeutet das weniger Schadstoffausstoß, was es erleichtern würde, die Klimaziele zu erreichen und Fahrverbotsdebatten zu beenden. Vereinbarkeit von Beruf und Familie würde gestärkt, wenn die Menschen weniger Zeit auf der Straße verbrennen würden, und neues Leben würde zurückkehren in die Dörfer und Kleinstädte, wenn die Pendler:innen wieder dort arbeiten würden, wo sie leben. Werden in naher Zukunft, wenn der durch die CoronaKrise angestoßene Wandel der Arbeitswelt aus dem Ausnahmezustand in eine neue Normalität überführt wird, tatsächlich Pendler:innen in großer Zahl die ländlichen Coworking-Spaces bevölkern?”
“Wenn sich eine Gemeinde von einem Co-Working-Space allerdings langfristige positive Effekte erhofft, braucht es mehr. Erst wenn es in sinnvoller Entfernung Schulen und Kinderbetreuungsangebote gibt, werden auch solche Co-Worker angezogen, die Familie haben. Damit kann eine Dynamik in Gang gesetzt werden, mit der tatsächlich wieder jüngere Menschen aufs Land ziehen. Ein vielversprechendes Projekt gibt es in der Kleinstadt Wittenberge, an der ICE-Strecke zwischen Hamburg und Berlin gelegen”, schreibt der Spiegel.
All das wollen wir im DigitalXStudio diskutieren:
Spannende Sendung mit Dr. Josephine Charlotte Hofmann, Zusammenarbeit und Führung, Forschungsbereich Unternehmensentwicklung und Arbeitsgestaltung Fraunhofer IAO / Universität Stuttgart IAT; Tobias Kremkau Head of Coworking @oberholz @Isarmatrose; Sascha Möhrle, ifo Zentrum für Makroökonomik und Befragungen.
Man hört, sieht und streamt sich heute auf YouTube, LinkedIn, Twitter-Periscope und Facebook.
Bis gleich.