Begeisterte Mitarbeiter und Kunden: Normale Arschkriecherei reicht nicht mehr aus

Bei uns stehen Kunden und Mitarbeiter im Mittelpunkt-Blabla
Bei uns stehen Kunden und Mitarbeiter im Mittelpunkt-Blabla

Du musst nicht nur deine Arbeit gut machen, sondern das Ganze auch noch mit besinnungsloser Begeisterung tun, so beschreibt Matthias Nöllke in seinem Buch „Ich will mich aber aufregen!“ die Obsessionen vieler Chefs in Unternehmen. Einen kleinen Auszug seines Opus veröffentlichte Spiegel-Online:

„Die normale Arschkriecherei reicht nicht mehr. Du musst jetzt auch noch den Anschein erwecken, als würde dich das Ganze glücklich machen.“

Schlimmer könne es nur noch kommen, wenn dein Chef zusätzlich noch ein weiteres Ziel ausgibt: Die Kunden müssen ebenfalls begeistert werden.

„Und das darfst du dann übernehmen: verwöhnte, genervte, bösartige oder notorisch gelangweilte Leute in Hochstimmung versetzen. Die dir vor allem eines unterstellen: dass du sie über den Tisch ziehen willst. Was ja auch stimmt. Aber was willst du machen? Begeisterte Mitarbeiter, begeisterte Kunden, erst dann ist die wundersame kleine Welt deines Chefs wirklich in Ordnung“, so Nöllke.

Egal, ob es um die Kommunikation nach innen und außen geht, viele Führungskräfte gebärden sich wie Dompteure im Zirkus. Sie sind getrieben von einer anmaßenden Geisteshaltung, die Welt mit ihren dümmlichen Hurra-Weisheiten aus den Angeln zu heben, statt einfach nur vernünftig ihre Arbeit zu machen. Als Mitarbeiter möchte ich fair behandelt und bezahlt werden. Als Kunde verlange ich gute Produkte und Dienste. Alles andere ist nur der semantische Nebel von eitlen Wichtigtuern. Nervensägen des Alltags, auf die ich gut verzichten kann.

Statt sich in dümmlichen Parolen zu ergehen, sollten Führungskräfte anfangen, ihre Hausaufgaben zu machen: Deutsche Wirtschaft ruht sich auf „Made in Germany“ aus. Und so viel „Made in Germandy“ findet in Deutschland ja gar nicht mehr statt.

Über die Motivations-Schamanen im Büro habe ich mich ja ausführlich in meiner The European-Kolumne ausgelassen.

7 Gedanken zu “Begeisterte Mitarbeiter und Kunden: Normale Arschkriecherei reicht nicht mehr aus

  1. ja es ist wirklich so. ich hab da noch was gefunden in meiner Mediathek, was ich dann mal noch auf meinen Blog setze wenn ich das hier rebloggt habe. Danke Gunnar

  2. Da frag ich mich… was machen all, die die den A.. so weit aufhaben, dass andere reinkriechen können (und sollen)… wenn da keiner mal kriecht?
    Oder ist es eher das: „Erst, wenn der letzte Kriecher weg ist, wenn der letzte sinnbefreite Job getan ist, wenn niemand mehr da ist , der sich rumschubsen lässt, wenn niemand mehr in bedeutungslose Meetings geht, erst dann werdet ihr wohl endlich realisieren müssen, dass erfolgreiche Unternehmensführung nichts mit Mitarbeiter-für-bescheuert-halten zu tun hat….. „

  3. hättest Du Lust dahingehend was auf den Weg zu bringen Gunnar? Für mich wäre das ein spannendes Thema, …Informationen dahin zu bringen wo sie hin sollten…oder anders gesagt, Til Eulenspiegel spielen…

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