Tage in der Zukunft #vdav #SocialTV #Berlin

Um 16 Uhr starte ich mit meinem dreitägigen SocialTV-Programm auf auf dem vdav-Branchentreff im Hotel Maritim in der Stauffenbergstraße in Berlin.

An dem Kongressprogramm und den Ausstellern kann man ablesen, wie sich die Branche wandelt und wandeln muss. Von reinen Printprodukten der Auskunfts- und Verzeichnismedien zu digitaler Expertise. Natürlich in Kombination von analogen und digitalen Diensten. Da geht es um Standort-Management Tools für Online-Präsenzen, um Geo-Daten, Online-Reputation und nachhaltiges Drucken.

Gezeigt werden Vegan-Apps für den Food Truck, lokale Apps für den Zoo-Handel, für Hotels, Steinmetze oder Friseure, City-Apps für das Stadtmarketing und, und, und.

All das werde ich in meinen Live-Hangouts thematisieren. Würde mich auf eine rege Beteiligung an den Gesprächen freuen. Am besten über die Google Plus-Eventseiten – Fragebutton am Webplayer oben rechts. Funktioniert allerdings mobil nicht so toll über die Hangout-App.

Oder via Twitter-Hashtags #vdav #SocialTV

Man hört, sieht und streamt sich ab 16 Uhr 🙂

Vom diskreten Charme der Verzeichnisse – Auf nach Berlin #vdav #SocialTV

Man hört, sieht und streamt sich aus Berlin beim #vdav Branchentreff
Man hört, sieht und streamt sich aus Berlin beim #vdav Branchentreff

Wer kennt den Verband Deutscher Auskunfts- und Verzeichnismedien – kurz vdav? Bitte die Hand heben. Das werden nicht viele sein. Jeder kennt aber Telefonbücher und Gelben Seiten. Und genau hier liegt der Schwerpunkt des Wirtschaftsverbandes, der vom 31. Mai bis 2. Juni den jährlichen Branchentreff im Hotel Maritim in Berlin veranstaltet.

Es sind in erster Linie die Telefonbuch-Verleger. In Deutschland sind es nicht die Telcos, wie in anderen europäischen Ländern, die die Verzeichnis herausgeben, sondern rund 120 Verlage, die mit der Telekom-Tochter DETEMedien verbunden sind. Dazu zählen große Häuser wie Müller Medien oder Heise und auch ganz kleine Unternehmen. Sie produzieren das Telefonbuch, Das Örtliche und Gelbe Seiten.

Bonner Bürger-Buch

Aber auch Produkte wie das Bonner Bürger-Buch mit Stadtplan und Hinweisen über Service-Einrichtungen, Shoppen, Gesundheit, Kindergärten, Kultur, Bildung, Wissenschaft, Familie und Freizeit. Nützliches Opus zum Durchblättern.

Ähnlich wie bei meinen Initiativen für die Zeitschrift Boardreport, arbeitet der vdav an einer Verzahnung von Printprodukten und digitalen Formaten. Das kann man an den Themen der Keynotes, Panel-Diskussionen und Fachvorträgen des Branchentreffs ablesen.

Man kann es auch erkennen an den SocialTV-Sendungen, die ich während der drei Tage in Berlin ausstrahlen werde. Live und ungeschminkt aus dem Hotel Maritim stelle ich die Verbandsmitglieder vor und die Themen der Tagung.

Dabei geht es den vdav-Machern nicht um Nabelschau. Man sucht nach Impulsen, die von außen kommen, um Neues zu wagen. Keine Heizdecken-Vertriebssprüche, sondern Themen zum Durchbrechen des Alltagstrotts im Tagesgeschäft. Das brachten der vdav-Geschäftsführer Rhett-Christian Grammatik und der Branchentreff-Moderator Christian Bredlow im ichsagmal.com-Gespräch zum Ausdruck.

Ab Dienstag wird es eine geballte Ladung an SocialTV-Sendungen geben. Ihr könnt Euch an den Gesprächen beteiligen mit den Hashtags #vdav #SocialTV. Oder auf die jeweilige Google Plus-Eventseite klicken und den Fragebutton am Webplayer oben rechts nutzen.

Man hört, sieht und streamt sich ab Dienstag 🙂

Siehe auch:

Impulse zum #Neuerfinden – VDAV-Branchentreff 2016 in Berlin.

Chefs als Social Media-Stars – Live-Hangout über digitalen Wandel und digitale Kultur

Man hört, sieht und streamt sich
Man hört, sieht und streamt sich

Wo in Deutschland noch externe Innovationsinseln als eierlegende Wollmilchsau für den Übergang zu digitalen Geschäftsmodellen gepredigt werden, hat sich nach Ansicht von Kerstin Lomb in den USA bereits gezeigt, dass mit diesem Weg der kulturelle Wandel des Unternehmens hin zu einer digitalen Kultur nicht erreicht wird:

„Die Digitalisierungsstrategie ist Chefsache. Die oberste Führungsebene und das Gremium müssen eine klare Vorstellung haben, wie die Zukunft des Unternehmens aussieht und wie der Weg dahin zu gestalten ist“, so Lomb.

Eine digitale Kultur zeichne sich dadurch aus, dass alles Streben auf validen, in einen semantischen Kontext gestellten Daten basiert.

„Eine digitale Kultur hat eine Trial & Error-Mentalität und ermöglicht so Innovation. Mit der Folge, dass Ideen überall im Unternehmen ermöglicht werden. Das Unternehmen lebt von Veränderung und verfügt über eine unternehmerische ‚Growth Hacker‘ Denkweise“, meint Lomb von Prosperity Factor.

Digitale Instrumente könnten den Dialog fördern und die Einweg-Beschallung der Mitarbeiter beenden.

„Mitarbeiter werden direkt eingebunden und somit steigt die Akzeptanz für den erforderlichen Wandel wesentlich. Digitale Instrumente und Social Media-Ansätze ermöglichen auch personalisierte Weiterbildung, was eine schnelle Adaption aller Mitarbeiter auf neue, erweiterte Aufgaben für digitale Geschäftsmodelle vorbereitet“, so Lomb, die mit einer Keynote den Digital Leadership Summit in Köln am 21. Juni eröffnet.

Der Erfolg stelle sich nur ein, wenn die erste Führungsebene sich auf die digitale Kultur einlässt und vorlebt.

„Es muss ein persönliches digitales Branding von jedem Managementmitglied aufgebaut werden, sie müssen aktive Nutzer aller Tools sein und so auf firmeninternen Social Media-Tools die Social Network Stars werden. Es wird die digitale Kultur durch das Management vorgelebt“, resümiert Lomb.

Um 18 Uhr wird sie gemeinsam mit Ursula Franken im ichsagmal.com-Gespröche ihre Thesen vertreten. Über die Google Plus-Seite könnt Ihr die beiden Expertinnen befragen. Fragebutton findet Ihr am Webplayer rechts.

Vom Fluch der Pareto-Verteilung – Feudalistische Machtverhältnisse in der Netzökonomie #NEO16

Zuckerberg

Der Medienphilosoph Norbert Bolz hat vor einigen Jahren mahnend den Finger gehoben und davor gewarnt, dass sich im Internet feudalistische Machtverhältnisse ausbreiten. Es bestätige sich das Pareto-Gesetz der 80/20-Verteilung.

„Das ist ein Effekt, der sich überall dort einstellt, wo Menschen aus einer Fülle von Möglichkeiten wählen können“, führt Bolz aus.

Vielfalt + Wahlfreiheit = Ungleichheit. 20 Prozent aller Knoten ziehen 80 Prozent aller Links auf sich. Wo sich Vielfalt, Ungleichheit und Abweichungsverstärkung verkoppeln, stellt sich die 1897 von Vilfredo Pareto entdeckte Verteilung ein, die man in einfachster Mathematik durch die Formel y = 1/x darstellen könne. Deshalb bekomme man auch im Web eine Wirtschaft der Stars. Der Soziologe Robert K. Merton nennt das den Matthäus-Effekt: Wer hat, dem wird gegeben. Oder wie es der Millionär Gunter Sachs etwas deftiger ausdrückte.

„Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen.“

Dieser Matthäus-Effekt prägt nach Meinung von Bolz auch im Netz die Machtverhältnisse:

„Dass das Internet Ungleichheit produziert und eine Wirtschaft der Stars begünstigt, stellt für alle radikaldemokratischen Utopisten der neuen Medienwelt natürlich eine tiefe narzisstische Kränkung dar“, so Bolz.

Albert-László Barabási spricht sogar von einer vollständigen Abwesenheit von Demokratie, Fairness und egalitären Werten im Internet. In den meisten Netzwerken herrsche die Pareto-Verteilung. 20 Prozent derer, die Einkommen haben, zahlten 80 Prozent der Einkommenssteuer; 20 Prozent der Produkte eines Supermarktes machten 80 Prozent des Umsatzes aus; 20 Prozent der Wissenschaftler bekommen 80 Prozent der Zitate ab; 20 Prozent der Wissenschaftler schreiben 80 Prozent der wissenschaftlichen Texte. Und eben: Selbst für Wikipedia gelte: 20 Prozent der Autoren liefern 80 Prozent der Beiträge. Wikipedia-Gründer Jimmy Wales könne deshalb nicht als Champion des Internet-Egalitarismus gefeiert werden, ein Ideal der gleichen Stimme würde es nicht geben. Soweit Norbert Bolz.

Nun gibt es Experten, die von der Blockchain-Technologie einen Schub zur Dezentralisierung erwarten, um aus der Spirale aristokratischer Machtverteilungen, die wir bei Facebook und Google beobachten können, auszubrechen.

„Mit dieser Technik lassen sich die Netzwerkeffekte auf den großen Plattformen untergraben oder vielleicht sogar eliminieren. Alle Netzwerkeffekte in der digitalen Ökonomie beruhen darauf, dass eine Firma mehr Daten hat als eine andere. Die Daten in einer Blockchain gehören aber allen Beteiligten. Sie sind dezentral gespeichert, und alle haben gleichrangig Zugang. Damit werden die Machthebel und Wettbewerbsvorteile von großen Playern im Netz dramatisch reduziert. Blockchain könnte für die Daten werden, was das World Wide Web für den Zugang zu Information war: ein Durchbruch im Hinblick auf die Demokratisierung von Daten“, so der Tech-Experte Albert Wenger im Interview mit brandeins.

Die Intermediäre nehmen sich zur Zeit einen großen Teil der Wertschöpfung als Provision, zum Beispiel 10 Prozent, und sie bekommen alle Daten, zitiert Netzökonom Holger Schmidt den Buchautor Don Tapscott. Das führe zu einer Verlangsamung der Ökonomie.

„Überall auf der Welt gründen sich gerade Blockchain-Start-ups, die alte Intermediäre verdrängen wollen. Eine Milliarde Dollar sind in den vergangenen beiden Jahren in diese jungen Unternehmen geflossen; in diesem Jahr wird die Investition wohl noch einmal deutlich zulegen“, schreibt Schmidt.

Wie wirkt sich das insgesamt auf die Netzökonomie auf?

Das wollen wir morgen ab 11 Uhr in unserer netzökonomischen Käsekuchen-Runde im Kölner Startplatz besprechen.

Ihr könnt Euch über den Frage-Button auf der Google Plus-Seite an der Diskussion beteiligen. Findet man rechts oben am Webplayer. Oder via Twitter mit dem Hashtag #NEO16 – ist mobil die bessere Variante. Die Hangout-App ist dafür nicht zu gebrauchen.

Man hört, sieht und streamt sich 🙂

Facebook, Google und die Vorzensur #KPChina

Gilt nicht nur für Mark Zuckerberg
Gilt nicht nur für Mark Zuckerberg

Mit analogen und digitalen Instrumenten werden immer intensiver Regel-Befolgungs-Automaten herangezüchtet:

„Fast überwunden geglaubte Herrschaftsformen leben wieder auf und verschärfen sich teilweise in Form von Benchmarking- und anderer Evaluationspraktiken. Im Grunde hat der Taylorismus nur eine andere Form angenommen und sich vertieft“, mahnt der Buchautor Reinhard K. Sprenger in seinem jüngsten Werk mit dem vielsagenden Titel „Das anständige Unternehmen“, erschienen im DVA-Verlag.

Mitarbeiter-Bashing mit Monitoring-Systemen

Freiräume werden immer mehr eingeengt, die letztlich in massiven Freiheitsbeschränkungen münden. Was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am meisten runterzieht, sei nach Auffassung von Sprenger nicht das offene Misstrauen der Vorgesetzten:

Es ist das Pseudovertrauen, das knitterfreie, korrekt-opportune Verbalvertrauen, das mit der Forderung nach Transparenz einhergeht und sich dadurch ad absurdum führt.

Man sagt seinem Gegenüber nicht mehr offen die Meinung, sondern versteckt die Giftpfeil-Attacken gegen Untergebene hinter Reporting- und Monitoring-Systemen. Denn Zahlen können ja nicht lügen – kleiner Scherz des Notiz-Amtes.

Mit Ethik-Seminaren zum betreuten Arbeiten

Mit den Tabula rasa-Steuerungsmethoden zerschlägt man das individuelle Anderssein. Jede Abweichung von einer Norm wird pathologisiert.

„Dahinter steckt eine weit verbreitete Optimierungsideologie“, so Sprenger, der von einer Pädagogisierung der Unternehmensführung spricht.

Unterschiede werden über das Personalmanagement wegtherapiert. Übrig bleibt eine geschmeidige Formmasse, die einer Sekte sehr nahe kommt. Dazu zählt Sprenger auch Mitarbeiterbefragungen, Ethik-Seminare oder ganzheitlich-idiotische Feedback-Rituale, die zur Entmündigung des Menschen beitragen. Übrig bleibt „betreutes Arbeiten“. Es werden immer mehr Distanzen und Freiräume verschüttet, die sich mit menschlichem Anstand nicht vereinbaren lassen. Die Distanzlosigkeiten werden als solche oft gar nicht wahrgenommen und falls doch, werden sie als Fürsorge und Hilfe interpretiert.

„Aber der Preis ist hoch. Man lebt wie unter einer Glasglocke“, führt Sprenger im Welt-Interview aus.

Wenn in Gesellschaften und Organisationen der dümmliche Spruch von Facebook-Chef Mark Zuckerberg „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten“ zum Maßstab des Zusammenlebens wird, bleibt am Ende nur noch die Führungsphilosophie der Kommunistischen Partei China übrig. Man landet in der Falle einer freiheitsfeindlichen Vorzensur, die sich im Kopf abspielt. Nachzulesen in meiner Notiz-Amt-Kolumne für die Netzpiloten.

Tendenz zur Gleichförmigkeit
Tendenz zur Gleichförmigkeit

Dazu passt das von Professor Gerd Gigerenzer auf der re:publica kritisierte Big Nudging: Also eine Kombination von Big Data mit Nudging-Steuerung. Der Staat versucht, die Bürgerinnen und Bürger in die richtige Richtung zu lenken, ohne gesetzgeberische Hebel anzusetzen.

Die Regierungen in den USA und Großbritannien verfügen über Nudging-Teams, die täglich das volkspädagogische Steuerrad bewegen. Menschen seien einfach nicht in der Lage, Risiken richtig einzuschätzen, so dass sie ein wenig angestupst werden müssen.

Der chinesische Staatsrat hat Nudging mit Big Data verbunden und einen harmlos klingenden „Social Citizens Score“ eingeführt, der über die kommunalen Regierungsvertreter flächendeckend zur Anwendung kommen soll. Basis für die Korrektheitsberechnung ist der Sesame Credit Score der Ant Financial Services Group, einer Tochtergesellschaft von Alibaba. Neben der finanziellen Kreditwürdigkeit kommen Variablen zur Berechnung der sozialen und politischen „Kreditwürdigkeit“ in den Algorithmus des Plattform-Betreibers rein. Die Kommunistische Partei China macht das sehr transparent, so dass jedem Schäfchen des Landes klar ist, was die Parteiführung von „ihrem“ Volk erwartet.

Man kann in dem „moralischen“ Dokument der KP nachlesen, was zu einem schlechten Score-Wert führt. Ähnliches hat der ehemalige Google-Chef Eric Schmidt formuliert:

„Wenn wir etwas tun, was andere nicht wissen sollten, dann sollten wir es besser nicht tun.“

Gigerenzer verortet erstaunliche Parallelen zwischen Google und der KP China. Ähnliches könnte man auch zum Zitat von Mark Zuckerberg sagen….

Was kann man tun? Mehr dadaistische Algorithmen produzieren, wie von @FrauFrohmann vorgeschlagen?

Weitere Ideen?

Der Wachmacher @th_sattelberger #Unternehmensdemokratie

Späte Karriere in der FDP?
Späte Karriere in der FDP?

Der frühere Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger will es noch mal wissen: Politisch in der FDP, publizistisch im Social Web und mit Interviews, Reden und Büchern.

Er belässt es nicht bei harschen Kommentaren über das Top-Management in Unternehmen. Er will mit politischen Mitteln den Gehorsamskäfig in Betrieben aufbrechen. Wenn wir in der digitalen Sphäre von Partizipation, Transparenz und einer Kultur der Beteiligung reden und auch danach handeln, dürfe das in der Wirtschaft nicht ohne Konsequenzen bleiben.

Alter Taylorismus in digitalem Gewand

Wir dürfen jetzt nicht den alten Taylorismus, der das Arbeitsleben nach Befehl und Gehorsam taktet, in digitalem Gewand reproduzieren.

“Die Gefahr eines digitalen Taylorismus ist das eigentliche Problem. Es geht in der digitalen Ökonomie um Humanisierung. Richtig ist, dass die Rechtsnormen für diese digitale Ökonomie stark hinterherhinken. Das sieht man an der Diskussion um Uber ganz trefflich. Trotzdem kann ich der Diskussion um Uber auch viel Positives abgewinnen. Innovation – auch eine soziale Innovation wie Crowdworking – beginnt nicht mit keuschen Idealen. Innovation beginnt häufig grau, schmutzig und ohne Ethik. Ich glaube, man muss eine soziale Innovation ein Stück weit laufen lassen, um dann zu sehen, wo normiert werden muss. Und wir dürfen auch nicht vergessen, dass es verschiedene Formen der Normierung gibt: Es gibt Gesetze, tarifvertragliche oder betriebliche Regelungen und kulturelle Normen. Wir müssen nicht immer gleich die Keule des Gesetzes rausholen”, so Sattelberger in dem von ihm mitherausgegebenen Opus “Das demokratische Unternehmen” – Ende vergangenen Jahres auf der Frankfurter Buchmesse als Wirtschaftsbuch des Jahres ausgezeichnet.

Netzökonomie braucht individuelle Mitbestimmung

Die Netzökonomie sollte schon mit intelligenteren Methoden gesteuert werden.

“Meine Vision ist, dass die Welt der Arbeit um einen zukunftsfähigen Akteur reicher wird. Dieser Akteur ist das Individuum. Bisher gibt es nur die Unternehmer oder das Management mit Kontrollrechten und die Gewerkschaften oder Betriebsräte mit Schutzrechten. Das Individuum als Subjekt spielt in der Arbeitswelt noch kaum eine Rolle. Der einzelne Mitarbeiter wird entweder geschützt oder kontrolliert – als Objekt. Das ist Entmündigung. Gleichzeitig gibt es neue Impulse für die Mitbestimmung des Individuums. Die ersten Wissenschaftler diskutieren die Verankerung von individuellen Freiheitsrechten des Arbeitnehmers im Grundgesetz, zum Beispiel auf Meinungsfreiheit im Unternehmen. Damit diese Entwicklung eine Dynamik entfaltet, muss der gesetzliche Rahmen angepasst werden, der immer noch sehr betriebszentriert ist. In der Realität wird es den klassischen Betrieb immer seltener geben”, erläutert der Personalexperte.

Unternehmen werden über die zunehmende Vernetzung räumlich und zeitlich entgrenzt – das gilt für Produktion und Dienstleistungen.

Die Wertschöpfung endet nicht mehr an den Grenzen des Betriebes, sondern verbindet eine Vielzahl von Unternehmen.

“In Prozess-, Projekt-oder Community-Organisationen hecheln die Betriebsräte hinterher, weil sie ihren Platz in diesen Strukturen nicht mehr finden. Wandelt sich der Betriebsrat möglicherweise in der digitalen Ära zum Shop Stewart nach dem angelsächsischen Modell, also zu einem Berater und Coach von souveränen Individuen? Manager wie Betriebsräte verlieren an Macht. Wie will man das Home Office kontrollieren? Hier wird die Eigenverantwortung des Einzelnen gestärkt”, betont Sattelberger.

Es verwundert nicht, warum sich Gewerkschaften, Betriebsräte und Arbeitgeberverbände in ihrem Widerstand gegen dezentrale Arbeit so einig sind.

Der Mitarbeiter ist kein unmündiges, zu schützendes und zu kontrollierendes Wesen mehr, sondern ein souveräner, eigenverantwortlicher Akteur.

“Das Ich betritt wieder den Platz. Unternehmen und Gewerkschaften verlieren an Macht, der Co-Unternehmer gewinnt neue Freiheiten. Dafür braucht man Anpassungen in der Gesetzgebung: im Sozialversicherungsrecht, im Arbeitsrecht, im Arbeitsschutz und im Betriebsverfassungsrecht”, fordert Sattelberger.

Gewerkschaften und Arbeitgeber führen nach seiner Ansicht klassische Duopol-Diskussionen und verteidigen ihre Pfründe. Das Ziel sei es jedoch, Individuen zu stärken. Die Sozialpartnerschaft werde nicht abgeschafft, sondern es wird eine neue Konfiguration geben. Trio statt Duo – Arbeitgeber, Gewerkschaften und das Individuum.

Deutschland fördert die falschen Innovationen

Die Freiheit des Einzelnen ist ein entscheidender Katalysator der Netzökonomie. Amerikanische Technologie-Konzerne werden an der Spitze zwar feudal geführt. Darunter aber relativ demokratisch, weil die Innovatoren an der Basis Freiheit zum Denken und zum Experimentieren brauchen.

“Der Zusammenhang zwischen Innovation und Freiheit ist ein Schlüsselthema. Deutschland ist nicht innovationsarm, aber Deutschland ist in der Art der Innovation arm. Wir schaffen hauptsächlich Effizienz-und Rationalisierungsinnovationen in den klassischen Branchen Maschinen- und Anlagenbau sowie Autobau. Die Basisinnovationen finden im Silicon Valley in Kalifornien, im Silicon Vally rund um Tel Aviv, in Singapur oder in Boston mit Harvard und dem MIT als Denkfabriken statt. Dort werden ganz andere Geschäftsmodelle generiert. Von dieser Entwicklung ist Deutschland abgekoppelt. Wir sind das Maschinenhaus der Welt und verteidigen uns gegen die Attacken von China, während die USA als das Digital House davon eilen”, resümiert Sattelberger.

Wenn die deutschen Unternehmen den Weg der Demokratisierung und des Kulturwandels gehen, könnten sie wieder innovationsfähiger werden, jenseits von Effizienz-und Rationalisierungsinnovationen. Ein demokratisches Unternehmen gewinnt an technologischer und sozialer Innovationskraft.

Thomas Sattelberger, Isabell Welpe, Andreas Boes, Das demokratische Unternehmen: Neue Arbeits- und Führungskulturen im Zeitalter digitaler Wirtschaft, Haufe-Lexware Verlag, 2015, 312 Seiten, 59 Euro

Was Thomas Sattelberger im Deutschen Bundestag anstrebt, wollte er mir nicht verraten 😉

#NEO16 für Sub-Events nutzen – Session-Ideen von @kmu_digital

Sub-Events NEO16

Gerade erreicht mich eine Nachricht von Dennis Arntjen von KMU-Digital in Dortmund, der sich am 1. und 2. Dezember an der virtuellen Next Economy Open beteiligen möchte. Und er entwickelt ein Szenario, dass perfekt zum Ideenkern der NEO16 passt mit dezentralen Aktivitäten, die wir auslösen wollen:

„Wir möchten die #NEO16 gerne im Ruhrgebiet mit Sessions begleiten und denken gerade drüber nach, wie das am geschicktesten funktionieren kann. Denkbar wäre, dass wir Sessions einreichen. Alle Sessions die angenommen werden, streamen wir live. Alle die nicht angenommen werden, bieten wir trotzdem lokal in Dortmund parallel zur #NEO16 an. Die laufenden #NEO16 Sessions zeigen wir auf einer Leinwand mit Google Hangout. Das würde quasi ein kleines paralleles Barcamp mit enger Verzahnung zur #NEO16 geben. Unseren Schwerpunkt würden wir wahrscheinlich auf Handwerk, Bau und Industrie legen. Das sind Branchen die zum Ruhrgebiet passen und für die wir schon jetzt die eine oder andere Session-Idee hätten.“

Dennis

So soll das sein. Grandios. Klasse Idee von Dennis. Mehr davon. Wir erzeugen Netzwerk-Effekte mit Events in ganz Deutschland, die man mit einer Präsenz-Veranstaltung an einem einzigen Ort nie hervorrufen könnte.

Wäre auch ein schönes Thema für die NEO16: Startups schaffen in Berlin mehr Arbeitsplätze als Siemens.

Facebook-Seite von KMU-Digital.

Mut zur Bescheidenheit: Kahneman lesen und öfter in den Zoo gehen #Boardreport #Rezensorium

Rezensionen

2015 war ein umstrittenes Jahr für die internationale Ökonomen-Debatte:

„Griechenland schrammte um Haaresbreite am Bankrott vorbei und die Wirtschaftsforscher rund um die Welt diskutierten heftig über die richtige Lösung“, so die FAZ.

In diesem Streit positionierte sich der sich der New Yorker Volkswirtschaftler Paul Krugman als heftiger Gegner der Sparauflagen für Griechenland und der deutschen Politik. Damit wurde er auch bei uns zu einem der bekanntesten Volkswirtschaftler: wie schon im Vorjahr fiel der Name Krugman am häufigsten, wenn Politiker und Ministerialbeamte gefragt wurden, auf wen sie hören. In den Medien holte er zusätzlich auf.

Kahneman verschwindet aus der öffentlichen Diskussion

2014 hatte noch der Verhaltensökonom Daniel Kahneman die Liste angeführt, der mit seiner gewaltigen Forschungsleistung punktet.

„Doch Kahnemans großes Buch ‚Schnelles Denken, langsames Denken‘ verschwindet langsam aus der aktuellen öffentlichen Diskussion“, schreibt FAZ-Redakteur Patrick Bernau.

Bei der Ökonomen-Rangliste der FAZ geht es darum, wer in Medien, Politik und Forschung wirkt. In der Berechnung machen die Maße für den Einfluss der Wirtschaftsforscher in Politik und Medien gemeinsam die Hälfte des Gewichts aus. Der politische Einfluss eines Ökonomen wurde bei Abgeordneten und hohen Ministerialbeamten in Bund und Ländern erfragt. Die Bedeutung in der Öffentlichkeit wurde gemessen, indem die Zitate in überregionalen Medien, im Fernsehen und im Radio ausgezählt wurden. Die Forschung macht die andere Hälfte der Wertung aus.

Kahneman rangiert zwar noch auf dem zweiten Platz – allerdings nur gestützt durch seine Präsenz in der Forschung mit 500 Punkten. In der Politik kommt er auf ganze Null und in den Medien auch nur auf magere 14 Punkte. Krugman erzielt in den Medien 175, in der Politik 250 und in der Forschung 103 Punkte. Das Endergebnis lautet also: 529 Punkte.

Warum sich Entscheider mit System 1 und und 2 beschäftigen sollten

Das ist betrüblich. Besonders Journalisten, Manager und Politiker sollten Kahneman auf ihre Agenda setzen. Der erste Nichtökonom, der 2002 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet wurde, ist ein vorzüglicher Ratgeber in komplexen und schwierigen Fragen. Bei der Lektüre unternimmt man einen furiosen Ritt durch die Geschichte beliebter und weit verbreiteter Entscheidungs-Irrtümer.

Es geht um Zufall, Glück und Selbstüberschätzung im Management, in der Politik und im täglichen Leben. Eine Anleitung zum kursorischen Lesen im Opus „Schnelles Denken, langsames Denken“. Das automatische und das willentliche System in unserem Gehirn reduziert Kahneman auf System 1 und 2. Das sei schneller aussprechbar und würde bei der Lektüre zu einer geringeren Arbeitsgedächtnis-Belastung beitragen sowie unser Denkvermögen von Ballast befreien. Schließlich muss System 1 rund 20.000 Entscheidungen pro Tag treffen. Den größten Teil könne unser Gehirn nur automatisiert bewältigen. Es schaltet ohne unser Zutun in den Modus des Autopiloten. System 2 lenkt die Aufmerksamkeit auf die anstrengenden mentalen Aktivitäten. Die Operationen gehen oftmals mit dem subjektiven Erleben von Handlungsmacht, Entscheidungsfreiheit und Konzentration einher.

Autopilot dominiert

Wenn wir uns selbst beschreiben, identifizieren wir uns natürlich mit System 2, dem bewussten, logisch denkenden Selbst, das Überzeugungen hat, Entscheidungen trifft und sein Denken sowie Handeln bewusst kontrolliert. Nur steht leider System 2 nicht im Zentrum unseres Denkapparates. System 1 übernimmt allzu oft das Kommando, ist die Hauptquelle unserer Überzeugungen, Eindrücke und Gefühle.

Nur selten gelingt es System 2, die ungezügelten Impulse und Assoziationen unseres Autopiloten zu bändigen oder gar zu verwerfen. Etwa die Auslotung von Ursachen für Erfolg. Das Erfolg auf Talent und Glück beruht und großer Erfolg auf ein wenig mehr Talent und sehr viel Glück zurückzuführen ist, ist für unser Ego eine echte Kampfansage.

Glück und Zufall bringen keine Schlagzeilen

Nur allzu gern versuchen wir krampfhaft, den Faktor Glück zu ignorieren und für unser Tun eine gehörige Portion Kausalität schlichtweg zu erfinden. Wenn ein durchschnittlicher Golfer bei einem zweitägigen Turnier einen überdurchschnittlichen Start hinlegt, gehen wir davon aus, dass er auch am zweiten Tag eine gute Leistung zeigt. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings hoch, dass er wohl eher wieder ein normales Ergebnis bringt, weil das außerordentliche Glück des ersten Tages nicht anhalten wird. Für Sportreporter ist das keine Neuigkeiten.

Was Kahneman als Regression zum Mittelwert bezeichnet, bringt keine Schlagzeilen. Die Headline muss daher anders lauten: „Der Golfer zeigte Nerven und konnte dem Druck nicht standhalten“. Oder: „XY ist kein Siegertyp“. Oder auch: „Der Gegner zermürbte den Champion des ersten Tages“. Mit folgender Schlagzeile geben wir uns nicht zufrieden: „Der Golfer hatte ungewöhnlich viel Glück“. Da fehlt die kausale Kraft, die unser Intellekt bevorzugt.

Kausale Geschichten erfinden

Wir suchen krampfhaft nach einer eindeutigen Beziehung von Ursache und Wirkung, tappen damit aber in die Falle ungerechtfertigter kausaler Schlüsse. Glück oder Zufall passen nicht zur Attitüde der Welterklärer. Das gilt auch für Rückschaufehler. Ex post ist man immer schlauer und erkennt Gründe, die vorher niemanden interessierten. So erhielt am 10. Juli 2001 die CIA Informationen, wonach El Kaida einen größeren Angriff gegen die USA plane. Der damalige CIA-Direktor George Tenet unterrichtete nicht George Bush, sondern die Sicherheitsberaterin Rice.

Als das nach den Anschlägen auf das World Trade Center publik wurde, schrieb der Washington-Post-Chefredakteur Ben Bradlee:

„Es erscheint mir selbstverständlich, dass man eine solche Nachricht, die Geschichte schreiben wird, direkt dem Präsidenten mitteilt.“

Was für ein Schlaumeier. Am 10. Juli wusste niemand, dass diese Neuigkeit Geschichte schreiben würde. Den gleichen Mumpitz fabrizieren jeden Tag neunmalkluge Börsenanalysten, die in ihren Ex-post-Kommentaren immer schon alles wussten, aber eben erst im Nachgang des Geschehens. Niemand würde sich vor die Kamera der einschlägig bekannten Börsensendungen stellen und sagen, dass man schlichtweg keine Peilung hat, warum es zu irgendwelchen Schwankungen an den Finanzmärkten kam.

Eine weitere Methode der Wahrheitskonstrukteure ist die ständige Wiederholung von Aussagen, um Menschen dazu zu bringen, falsche Aussagen zu glauben. Das erzeugt Vertrautheit, die sich nur schwer von der Wahrheit unterscheiden lässt. Man reduziert damit die kognitive Beanspruchung des Publikums und zahlt auf das Konto der Bequemlichkeit ein.

Konstruierte Erfolgsprinzipien

Ärgerlich sind auch jene Zeitgenossen, die aus der Untersuchung von erfolgreichen Firmen konkrete Handlungsanweisungen ableiten, um genauso erfolgreich wie jene untersuchten Firmen zu werden. Kahneman zitiert eines der bekanntesten Beispiele dieses Genres: „Immer erfolgreich“ von Jim Collins und Jerry I. Porras. Es enthält eine gründliche Analyse von 18 konkurrierende Unternehmenspaarungen, bei denen eines erfolgreicher war als das andere. Jeder Vorstandschef, Manager oder Unternehmer sollte nach Auffassung der beiden Autoren dieses Buch lesen, um visionäre Firmen aufzubauen.

„Wenn man weiß, wie wichtig der Faktor Glück ist, sollte man besonders argwöhnisch sein, wenn aus dem Vergleich von erfolgreichen und weniger erfolgreichen Firmen hochkonsistente Muster hervorgehen. Wenn der Zufall seine Hand im Spiel hat, können regelmäßige Muster nur Illusionen sein“, warnt Kahneman.

Nach dem Erscheinen des Buches schwand der Abstand in Ertragskraft und Aktienrendite zwischen den herausragenden und den weniger erfolgreichen Firmen praktisch auf null. Über einen Zeitraum von zwanzig Jahren erzielten die Unternehmen mit den schlechtesten Bewertungen im weiteren Verlauf viel höhere Aktienrenditen als die meist bewunderten Kandidaten. Und wenn es um Vorhersagen von Experten geht, sind die Ergebnisse noch erschütternder.

„Menschen, die ihre Zeit damit verbringen und ihren Lebensunterhalt damit verdienen, sich gründlich mit einem bestimmten Sachgebiet zu beschäftigen, erstellen schlechtere Vorhersagen als Dartpfeile werfende Affen, die ihre ‚Entscheidungen’ gleichmäßig über alle Optionen verteilt hätten. Selbst auf dem Gebiet, das sie am besten kannten, waren Experten nicht deutlich besser als Nichtexperten“, schreibt Kahneman.

Also öfter in den Zoo gehen.

Göttin Fortuna

Besonders von Top-Managern wird die Rolle von Können und Geschick maßlos überbewertet. So wollten die Google-Gründer nach einem Jahr ihr Unternehmen für eine Million Dollar verkaufen, aber dem potenziellen Käufer war der Preis zu hoch und der Deal platzte. Weil jede folgende Entscheidung des Suchmaschinen-Giganten mehr oder weniger positiv ausging, deutet die Geschichte auf ein beinahe makelloses Vorauswissen hin – „aber Pech hätte jeden einzelnen der erfolgreichen Schritte zunichtemachen können“, bemerkt Kahneman. Die Aura der Unbesiegbarkeit und des Heldentums im Management ist in Wahrheit ein Werk der Göttin Fortuna.

Das interessiert aber die Konstrukteure von Geschichten über Sieger oder Verlierer nur minimal. Das gilt vor allem für den Wirtschaftsjournalismus. Man könne sich nur schwer vorstellen, dass sich Menschen in Flughafenbuchhandlungen anstellen würden, um ein Buch zu kaufen, das euphorisch die Methoden von Topmanagern beschreibt, deren Leistungen im Schnitt nur geringfügig über der Zufallsrate liegen, meint Kahneman. Die Öffentlichkeit lechzt nach eindeutigen Botschaften über die bestimmenden Faktoren von Erfolg und Misserfolg im Wirtschaftsleben, und sie brauchen Geschichten, die ihnen Sinnzusammenhänge vermitteln, auch wenn sie noch so trügerisch sind. Das Opus von Kahneman hat sich zwar gut verkauft, wird aber von Entscheidern in Politik und Wirtschaft wenig genutzt. Zeit zum ändern.

Daniel Kahneman, Schnelles Denken – Langsames Denken, Pantheon Verlag, 18. Auflage, 624 Seiten, 16,99 Euro. Weitere Rezensionen in der Frühjahrsausgabe von Boardreport.

Disruptive Innovatoren und die Platzhirsche der Wirtschaft – Live-Hangout heute um 18 Uhr

So schnell kommt man zu einem Interview.

Welche disruptiven Innovatoren werden denn nun wirklich die Platzhirsche der Wirtschaft herausfordern?

Man könnte natürlich auch die „ultimative“ Kollmann-Frage stellen: Welches Startup aus dem Silicon Valley mit einer tollen disruptiven Innovation und einer Menge Geld wird etablierte Branchen kaputtmachen?

Text zum Thema hier.

Man hört, sieht und streamt sich heute um 18 Uhr.

Wer rein möchte in den Linve-Hangout, sollte mich schnell noch informieren, um den Zugangslink zu bekommen 🙂

Next Economy Open findet statt – virtuell: Session-Ideen gefragt #NEO16

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Wie bereits auf Facebook mitgeteilt, schaffen wir es in diesem Jahr nicht, die Next Economy Open als Präsenzveranstaltung zu organisieren.

Sie wird aber am 1. und 2. Dezember als virtuelles Format via Live-Hangouts über die Bühne gehen. Und das hat viele Vorteile. Man kann dezentral viel kreativer und überraschender Session-Ideen realisieren im Vergleich zu einem standortgebundenen Event.

Livestreaming-Konzeptideen
Livestreaming-Konzeptideen

Ihr könntet eine Podiumsdiskussion auf die Beine stellen, einen Experten-Roundtable, eine netzökonomische Lesung in einem Café oder einer Buchhandlung mit schnellem Internet, Wiwo-Redakteure könnten aus ihren Redaktionsräumen die Themen der Samstagsausgabe vorstellen oder über die Serie „Digitale Arbeitswelt“ sprechen, KMU-Digital pilgert in Dortmund vielleicht zu einem Handwerksbetrieb und dokumentiert die Vernetzungsmöglichkeiten eines Tischlers oder Installateurs, der Campus Mittelstand beleuchtet die Planungen für die Cebit zusammen mit den Digisaurier.de-Protagonisten, Lutz Becker berichtet mit seinen Studenten aus dem Seminarraum seiner Hochschule über Forschungsergebnisse zur Netzökonomie, der Texttheoretiker Stephan Porombka wäre ein toller Session-Geber für Selbstinszenierungen via Facebook, Twitter, Instagram und Snapchat, der Roboter Nao könnte die Intelligenz von IBM-Watson unter Beweis stellen als Interviewgast und, und, und.

Sendezentrum ist meine Bibliothek in Bonn-Duisdorf – dort wird alles auf einer Kinoleinwand übertragen.

Ideenanregung für NEO16 Session
Ideenanregung für NEO16 Session

Die Konzept-Idee der Next Economy Open kann virtuell sogar besser umgesetzt werden: Es geht um Paarbildungen zwischen Netzszene und Wirtschaft, um Brücken für neue Ideen, Kombinatorik, überraschende Verbindungen und Erkenntnisse, dauerhafte und fortlaufende Gespräche sowie offene Begegnungen.

Ihr könntet Eure Session neben dem Hashtag #NEO16x mit einem eigenen Hashtag ins Rennen schicken, um im Vorfeld, während und nach der Livesendung Debatten loszutreten.

Über den Einbettungscode für das Youtube-Video könnt Ihr den Livestream an jedem Ort des Netzes ausstrahlen.

Wie gehen wir weiter vor?

Bis September solltet Ihr mir Eure Session-Ideen mitteilen, entweder hier in der Kommentarfunktion, auf der Facebook-Eventseite oder halt klassisch via E-Mail an gunnerariksohn@gmail.com.

Wenn wir im September das Programm finalisieren, bleiben uns noch zwei Monate für Vorberichte und Hashtag-Diskussionen, um jede einzelne Session ausführlich zu würdigen.

Über Sponsoren und Medienpartner würden wir uns auch freuen.

Eine kleine Bedingung wollen wir an dieser Stelle für die Sessiongeber formulieren.

Rüstet bis Dezember ein wenig Euer Livestreaming-Equipment auf: USB-Mikrofon, externe Webcam (um nicht mehr vom Stellwinkel des eigenen Laptops abhängig zu sein), gute Beleuchtung (Lichtquelle hinter der Webcam aufstellen) und LAN-Verbindung mit einer Uploadgeschwindigkeit von 5 Mbit pro Sekunde.

Mit 100 bis 200 Euro kann man die Technik verbessern – mehr kostet das nicht.

Ich stehe Euch jeder Zeit mit Rat und Tag zur Verfügung, um Livestreaming-Formatideen zu entwickeln.

Man hört, sieht und streamt sich 🙂