Management-„Theorien“ sind zum Brüllen komisch
Topmanager in Wirtschaftsunternehmen sind seltsam glatt, durchschnittlich und wenig eigenwillig. Zu diesen Erkenntnissen gelangte der Kölner Soziologe Erwin K. Scheuch in einer umfangreichen empirischen Studie. Ihre Mittelmäßigkeit versuchen Manager wenigstens durch originelle Managementkonzepte zu kompensieren. Große Unternehmen leisten sich deshalb ein skurriles Netzwerk an Beratern, Managementgurus, Esoterikern, Wirtschaftsastrologen, Trainern und Agenturen:
„Der Hang zum Esoterischen in allen Spielarten hat sich verstärkt. Personalauswahl mit graphologischen Gutachten oder Schamanismus sind keine Ausnahmen. Es zeigt, daß viele dieser Unternehmer in ihrem Arbeitsumfeld sehr einsam, auch mißtrauisch sind und wenig Gesprächspartner haben. Das halte ich für eine Fehlentwicklung und für eine ernsthafte Gefahr“, so Fredmund Malik, Leiter des Management-Zentrums St. Gallen.
Für Schwatzstunden mit selbstherrlichen Trainern zahlen gestandene Manager gerne auch die geforderten Phantasiepreise. Reflexionsgespräche mit Führungskräften verhelfen akademisch gestrandeten Philosophen noch zu einer ansehnlichen Einkommensquelle in philosophischen Beratungspraxen. Aus den USA schwappte das „Coaching“ zu uns herüber –…
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