Sascha Lobo und der Verbrecherverlag haben wohl direkt nichts miteinander zu tun. Aber beide spielten auf der Leipziger Buchmesse eine Rolle.
Das und ein paar andere Randnotizen zum literarischen Stelldichein in der sächsischen Metropole diskutiere ich am Mittwoch, um 11 Uhr in Bloggercamp.tv mit meinem Wortspielradio-Kollegen Wolfgang Schiffer.
„Schaffe, net Schwätze“ zählt wohl immer noch den zu den Empfehlungen der deutschen Arbeitswelt, wenn es um Produktivität geht. In Zeiten der Wissensarbeit lässt sich dieser Leitspruch aber nicht mehr halten, konstatiert Josephine Hofmann vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in einem Blogbeitrag. In vielen Köpfen existiert noch das Verständnis, dass Kommunikation keine „echte« Arbeit“ sei, sondern bestenfalls koordinative Zutat oder gerade mal notwendiges Verbindungsglied zwischen den „echt“ produktiven Tätigkeiten der Konzeption, Dokumentenerstellung oder praktischen Erstellung von Produktteilen.
Es wird Zeit, neu zu denken, fordert Hofmann:
„Wir wissen aus vielen Erhebungen typischer Tätigkeitsanteile von Wissensarbeitern, dass Kommunikation einen sehr großen und sehr stabilen Anteil an der täglich verbrachten Arbeitszeit einnimmt. Befragungen von Mitarbeitern in unterschiedlichen Branchen zeigen: rund zwei Drittel der Arbeitszeit unserer Wissensarbeiter verbringen diese mit kommunikativen Tätigkeiten: Beim Lesen und Schreiben von Emails, beim Telefonieren, in Conference-Calls, bei der Nutzung sozialer Medien und bei allen Arten von kurzen oder langen, geplanten oder ungeplanten, indirekten oder face-to-face Besprechungen.“
Warum kostet uns Kommunikation so viel Arbeitszeit, fragt sich Hofmann.
„Hier zeigen sich die Effekte unserer modernen Wissensgesellschaft: Produkte und Dienstleistungen werden zunehmend individualisiert und kundenbezogen konfiguriert, was entsprechenden Austausch notwendig macht; der Dienstleistungsanteil unserer Güter, der häufig ein beratender ist, steigt an; Arbeit wird immer mehr standort- und länderübergreifend organisiert, was wesentliche Anstrengungen zur Etablierung des kommunikativen Rahmens, der Orientierung und der Rückmeldung in virtuellen Teams erforderlich macht.“
Kommunikation müsse professionalisiert werden und die Kommunikationsfähigkeit noch viel mehr ins Zentrum von Mitarbeiter- und Führungskräftetrainings rücken. „Führung auf Distanz“ werde immer mehr Regel denn Ausnahme sein. Die technisch gestützte Kommunikation finde im Arbeitsalltag häufig in recht unproduktiver Form statt, was auch die Persiflage über Telefonkonferenzen sehr schön zum Ausdruck bringt.
Zur Zeit sind dezentrale und mobile Arbeitsverhältnisse auf dem Rückzug, wie eine Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung belegt:
„Das Versagen und der Rückgang von räumlich verteiltem Arbeiten sind weniger den technologischen Aspekten geschuldet, sondern eher der Nicht-Bereitschaft von mittleren Führungsebenen, welche die Idee des ‚Distance Managements‘ noch nicht verinnerlicht haben“, so die Erfahrung von Thomas Dehler vom Dienstleister Value5.
Nachweisbare Medienkompetenz sollte nach Ansicht von Hofmann deshalb zu einem zentralen Auswahlkriterium für Führungs- und Koordinationsaufgaben avancieren und auch bewertbare Größe in Führungssystemen werden: „Schaffe und Schwätze“ sei dabei das neue Leitmotto.
Steve Paine aka „Chippy“ hat gestern beim Webmontag im Bonner Waschsalon einige mobile Gadgets vorgestellt, etwa das Tablet „Dell Venue 8 Pro“, das wohl auf dem amerikanischen Markt durch die Decke gegangen ist bei einem Preis, der anfänglich unter 200 Dollar lag. Innerhalb von Stunden war das Gerät am Wochenende ausverkauft und ist als Windows-Computer erfolgreicher als Laptops und stationäre Computer. Für Microsoft entwickeln sich vor allem die Einbrüche bei Laptops zu einem echten Problem, meint Chippy. Mit den Kampfpreisen für Windows-Tablets versucht man, diesem Trend entgegenzusteuern.
Chippy hatte einige Geräte dabei, die man ausgiebig testen konnte. Mehr dazu auf seinen Websites, die sich ausführlich mit der mobilen Welt beschäftigen: Ultrabook News, Carrypad und UMPCPortal – Ultra Mobile PCs. Chippy ist übrigens auf Youtube sehr erfolgreich unterwegs und experimentiert dort auch mit Hangout on Air. Beeindruckend die Interaktion mit den Zuschauern während der Liveübertragung.
„Bonner bloggen in allen Bereichen, sei es Technologie oder Lifestyle, seien es Foto– oder Musikblogs. Die Bonner Blogosphäre ist kaum noch überschaubar. Das soll sich ändern.“
Entstanden ist die Website http://www.bonnerblogs.de. Gute Idee, die täglich unter Beweis stellt, was in der Bonner Blogszene los ist. Mit monatlich 500 bis 600 Einträgen könne die Blogosphäre locker mit der Produktion des General Anzeigers mithalten.